Steuerheld werden - ETL Azubi Blog
#3 „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ oder: Wie Musik beim Lernen hilft: Azubi-Erfahrungen eines Kanzleileiters

Liebe Steuerinteressierte,
Auch der Alltag eines (angehenden) Steuerhelden beinhaltet Pflichten, die nicht immer angenehm sind. Wer von euch bereits für Prüfungen lernen musste, weiß sicherlich, worauf ich hier anspiele. Zum Glück ist es oft erstaunlich einfach, das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden – und damit sogar Erfolge zu erzielen.
In diesem Zusammenhang möchte ich euch eine weitere Geschichte von mir erzählen. Als wir in meiner Familie die Coronazeit genutzt haben, um unser Haus in Ordnung zu bringen, hat mir meine Frau bei der Gelegenheit gleich auch noch aufgetragen, zumindest ein wenig in meinem „Homeoffice“ aufzuräumen. Hierzu ist zu sagen, dass in diesem Raum neben all den Fachbüchern und Skripten auch meine Platten und CDs stehen. Wie es sich gehört, habe ich auf meine Frau gehört und ein wenig angefangen aufzuräumen. Doch wie das immer so ist mit Pflichten: Schon nach wenigen Minuten bin ich bei meinen alten CDs hängen geblieben und habe einige Songs wiederentdeckt, welche mich Anfang der 2000er Jahre beim Lernen und Leiden in den Klausurvorbereitungen begleitet haben.
Ich höre laut Jupiter Jones „Auf das Leben“ und stelle fest, wie textsicher ich nach all der Zeit immer noch bin. In einer Zeile heißt es so schön „als gäb‘s hier Lebensziele zu verschenken“ und ich fange an nachzudenken. Wann hat das Steuerrecht eigentlich angefangen mich zu begeistern? Zu welchem Zeitpunkt wusste ich, dass dies meine Zukunft sein wird? Rückblickend muss mir eingestehen, dass ich am Anfang der Ausbildung und im späteren Studium keine Ahnung hatte, wo mich das Leben hinführen wird. Ich habe es einfach gemacht und bin jetzt, einige Jahre später, Kanzleileiter. Vielleicht muss man sich nicht immer große Ziele setzen, um sie am Ende doch zu erreichen. Vielleicht sind es die kleinen Erfolge, die einen immer weiter im Leben bringen. Jede kleine Klassenarbeit, die man meistert, jeder Test und jede Klausur bringen einen weiter und auf einmal ist man, ohne es zu merken, am Ziel angekommen.
Schon fällt mir die nächste CD in Hände. Ich höre laut Cluesos „Vergessen ist so leicht“ und muss mich an so viele Lernabende erinnern, an denen der Songtitel seine Richtigkeit unter Beweis stellte: Kaum gelernt und schon vergessen. Ein Schmunzeln macht sich auf meinem Gesicht breit. Immer mehr Lieder und Künstler aus meiner Lernzeit während der Ausbildung kommen mir in den Sinn, als ob die Zeit zurückgedreht wurde.
Vor und nach jeder Klausur habe ich mir meine Kopfhörer (damals noch vom Diskman oder den ersten MP3-Playern) aufgesetzt. Ich wollte nicht vorher oder nachher über die Arbeiten reden. Wir hatten so viele Leute in der Klasse, die schlauer waren als ich und ich wollte gar nicht hören, was ich alles falsch gemacht habe. Und glaubt mir, ich habe viel falsch gemacht 😉. Doch irgendwann kommt man auch mit kleinen Schritten an sein Ziel, man muss nur anfangen, den Weg zu gehen. Und frei nach Hermann Hesse: Wie jedem Anfang wohnt auch diesem ein Zauber inne.
Genießt die Zeit, so komisch das klingen mag, und hört Musik, denn zu und mit Musik lernt es sich besser. Um in den Worten von Fury in the Slaughterhouse zu bleiben: „mostly it comes earlier than anybody wants it“.
Übrigens, nach drei Stunden Musik hören und in Erinnerungen schwelgen sah mein Büro am Ende noch unordentlicher aus als vorher.
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute.
Marko Fischer
Steuerberater
(Stand: 15.07.2021)